"Zwischen Krieg, autoritären Tendenzen und Trump'scher Handelspolitik" – zum KSR-Seminar mit Nina Schläfli
Die SP-Nationalrätin eröffnet unsere Uninachmittage der vierten Gymnasialklassen mit einem Input zur Schweizer Politik in unruhigen Zeiten.
Hohe Döner- und Automaten-Preise, Kriege, den Weg versperrende E-Scooter, Autokratie: Diese – von den Maturandinnen und Maturanden mitunter genannten – persönlichen Störfaktoren schlagen sich (in-)direkt im Sorgenbarometer der Schweizerinnen und Schweizer 2024 nieder. Wenngleich Nina Schläfli dessen Aussagekraft relativiert, dient es ihr als Ausgangspunkt. Sie konzentriert sich in ihren Ausführungen auf vier Themengebiete (1. Die aussenpolitische Rolle der Schweiz, 2.) Sicherheit und Finanzen, 3.) Migration, 4.) Sozialpolitik: AHV, Krankenkassenprämien, Mieten), die sie im politischen Kontext verortet und auf deren brennende Fragen sie hinweist: Wie soll das Neutralitätsprinzip der Schweiz angesichts der Verstösse gegen Menschenrechte (Ukrainekrieg, Gaza) aufgefasst werden und gilt es dieses sogar in der Verfassung zu regeln? Wie steht es um die Bilateralen III und deren innenpolitische Umsetzung? Wie viel Geld soll – unter Berücksichtigung der Schuldenbremse – in die Verteidigung einfliessen? Wird der Schutzstatus S aufgehoben und wie gelingt eine nachhaltige Integration bei Asyl und Einwanderung? Wie wird die künftige AHV hinsichtlich der demografischen Entwicklung finanziert? Wie kann man die hohen Krankenkassenprämien, die im Sorgenbarometer den ersten Platz belegen, und Mietpreise drosseln? Die Ausführungen schliesst Nina Schläfli mit Verweisen auf den Klimawandel, anti-demokratische Tendenzen sowie den Umgang mit den US-Zöllen, die im Fokus stehen, aber mit vielen Unsicherheiten verbunden sind. Nach der Auslegeordnung dürfen unsere Maturandinnen und Maturanden selber Bundesrat spielen und zu den Themengebieten Lösungsansätze entwickeln, über die im Plenum auch kurz abgestimmt wird. Nina Schläfli leitet unsere Maturandinnen und Maturanden mit viel Feingefühl und Herzlichkeit an und ermutigt sie auch, trotz der unruhigen Zeiten positiv in die Zukunft zu blicken und diese aktiv mitzugestalten.
Mélanie-Chantal Deiss, 31.10.2025