ST.GALLEN – Die kleine Mehrnousch erlebt mit ihren drei Geschwistern eine privilegierte Kindheit in der Stadt Isfahan im Iran der 70er Jahre – bis Ayatollah Chomeini an die Macht kommt, die Menschen aller Freiheiten beraubt und in den Krieg führt.

Anlässlich des «Forum Kulturkosmonautik» erzählt die iranische Autorin Mehrnousch Zaeri-Esfahani, wie sie im Alter von 8 Jahren begann, Geschichten zu erfinden, um die Realität auszuhalten; wie sie mit 11 mit ihrer Familie nach Deutschland floh und in Heidelberg Sozialpädagogik studierte; und wie in ihrer Ehe mit einem deutschen Mann individualistisch und kollektivistisch geprägte Weltbilder aufeinanderprallen.

Unter den Zuhörer:innen sind Mitarbeiterinnen des Labors für Angewandte Soziologie. Was sie mitgenommen haben? «Das Bewusstsein, dass Menschen so unterschiedlich sind, weil sie so unterschiedlich aufgewachsen sind», sagt Lynne Fässler. Seither versuche sie besser zu verstehen, warum Menschen so handeln, wie sie handeln.