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Auf Spurensuche bei "Zürcher Verstrickungen"

Auf Spurensuche bei "Zürcher Verstrickungen"

Die aktuell mit dem Zürcher Krimipreis geehrte Gabriela Kasperski führt unsere Schülerinnen und Schüler in die beiden Handlungsstränge ihres Romans ein, durch die sich koloniale Hintergründe als roter Faden durchziehen.

Einerseits ein Cold Case von einer lange verschollenen Mutter, deren Tochter Meyer und Schnyder zu Ermittlungen anregt; andererseits ein Dokudrama über die kolonialistische Zürcher Vergangenheit, das auf dem Filmfestival für Kontroverse sorgt. Die Familie der Regisseurin fungiert als Verbindung der beiden Handlungen, der jüngste Sohn, der schizophrene Nino, sogar als Schlüsselfigur für die Aufklärung des Falls, wie Gabriela Kasperski verrät. Im Gespräch mit den sie Befragenden - namentlich Emily Schoch, Jannis Graf und Darvin Lüders aus unserer 2Mb – gibt sie zusätzlich preis, dass sie die Recherche zu diesem Roman, auf den Spuren zum Kolonialismus, als mühsam, wenn auch persönlich motiviert (ihre 16-jährige Adoptivtochter stammt aus Äthiopien) erlebt hat. Vielmehr interessieren sie als Autorin, Sprecherin und Schauspielerin die Figuren und deren Charakternetz mit Kernkonflikt. Und Gabriela Kasperski ist sehr daran interessiert, bei ihrem Schreiben vorwärts zu kommen, indem sie sich eine gewisse Zeichenzahl pro Tag verordnet, selbst wenn sie als Organic Writer den Text häufig überarbeiten muss. Sie rät jedoch zu dieser Strategie, um Schreibblockaden vorzubeugen, und gibt sich ganz pragmatisch-didaktisch, so dass unsere Schülerinnen und Schüler von ihrem Besuch möglichst viel profitieren können. Überhaupt findet Kasperski durch ihre geerdete und offene Art, durch ihre Kommunikationsfreude und Präsenz schnell einen guten Anschluss und kann sicherlich etliche auf ihre Krimi-Fährte führen.  

Foto: Markus Speissegger

Mélanie-Chantal Deiss, 28.03.2024